Ainring,

CBRN Ausbildung im Geschäftsführerbereich Mühldorf

Zum ersten Mal fand im Bereich der Geschäftsstelle Mühldorf eine Bereichsausbildung CBRN statt. An der an zwei Wochenenden stattfindenden Ausbildung nahmen auch zwei Helfer aus dem Ortsverband Traunstein teil.

Eine der vielen Aufgaben, mit denen sich das THW beschäftigt, ist der Schutz vor CBRN- (Chemisch, Biologisch, Radiologisch und Nuklear) Gefahren. Um auf diese Thematik vorbereitet zu sein, fand am 10./11.3. und 17./18.3. eine CBRN Bereichsausbildung im Ortsverband Berchtesgadener Land auf Ebene des Geschäftsführerbereichs statt. An den beiden Wochenenden lernten die Teilnehmer aus allen Ortsverbänden des Geschäftsführerbereichs Mühldorf die Grundkenntnisse im Umgang mit Schadensfällen, die mit der CBRN-Thematik zu tun haben.

Am ersten Wochenende standen die CBRN Grundkenntnisse und der Umgang mit biologischen Schadenfällen auf dem Programm. Am Freitag ging es um 18 Uhr mit der theoretischen Einweisung in die Thematik los. Hier ging es vor allem um die Sensibilisierung der Helferinnen und Helfer mit den Gefahren, die sich im Einsatz ergeben können und welche Maßnahmen hierbei getroffen werden können. Der Abend schloss mit einer kurzen Vorstellung der CBRN Ausrüstung ab, die in den folgenden Tagen noch genauer vorgestellt werden sollte.

Der Samstag begann um 8 Uhr mit der theoretischen Einführung in den biologischen Teil der Ausbildung. Anschließend durften die Helferinnen und Helfer zum ersten Mal zusehen, wie der Schutzanzug korrekt anzulegen ist, was daraufhin jeder machen durfte. Hier war vor allem Teamarbeit gefragt, da man sich den Anzug quasi nur gegenseitig anlegen kann. Um sich an den Anzug mit Schutzmaske zu gewöhnen, ging es dann erst einmal ein paar Runden um die Unterkunft. Wieder zurück in normaler Einsatzkleidung, behandelten die Teilnehmer vor der Mittagspause dann noch das Einrichten einer Dekontaminationsstelle, also den Aufbau eines Bereiches, in dem kontaminierte Einsatzkräfte gesäubert werden können.

Nach der Mittagspause wurde diese Stelle dann auch gleich im vollen Umfang getestet. Alle Helferinnen und Helfer durften sich im Schutzanzug einmal komplett reinigen und vom „kontaminierten“ in den „nicht kontaminierten“ Bereich schleusen lassen. Hier ging es vor allem darum, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie eine korrekte Dekontaminierung vonstattengeht und auf welche Aspekte hier, sowohl für den Helfer im Schutzanzug, als auch für die Helfer rundherum zu beachten sind.

Der letzte Teil des Tages bestand dann in der Bio-Einsatzübung. Hierfür fuhren die Helfer in das nahegelegene Klärwerk, wo dann unter so realen Bedingungen wie möglich ein Biologieunfall durchgespielt und das an den beiden Tagen erworbene Wissen in die Tat umgesetzt wurde.

Weiter ging es am Freitag, den 17.3. mit der theoretischen Einführung in den chemischen Aspekt der CBRN Thematik. Nach einem kurzen Ausflug in chemische Grundlagen stand auch hier die Sensibilisierung der Helferinnen und Helfer auf die Erkennung von Gefahren mit derartigen Stoffen im Vordergrund.

Nach dem Frühstück ging es dann am letzten Tag der Ausbildung gleich mit der chemischen Übung los – Einsatzannahme war die Sicherung und Instandsetzung eines auslaufenden, flüssigen Düngemittels von einem Behälter auf einem LKW, simuliert mit einem biologisch abbaubaren und umweltfreundlichen Farbstoff. Wie in der letzten Woche gelernt, wurde dann erst einmal die Schadenstelle abgesichert und dann eine Dekontaminationsstelle aufgebaut, um die Helfer im Schutzanzug wieder gesund aus dem Gefahrengebiet herauszuholen. Bereits etwas routinierter, konnte die Übung gut abgearbeitet werden.

 Als letzten Teil der Ausbildung standen die Buchstaben RN, also radiologisch und nuklear auf dem Programm. Auch hier begann es mit der theoretischen Einführung in die Thematik. Anschließend machten sich die Teilnehmer, aufgeteilt in vier Gruppen, an die technischen Messgeräte und arbeiteten sich in diese ein. Hier gab es ein Dosisleistungsmessgerät, ein Kontaminationsnachweisgerät, ein digitales Dosimeter und Filmdosimeter zu begutachten und anschließend den restlichen Gruppen zu erklären.

Nach einer kleinen schriftlichen Leistungsüberprüfung über die beiden Wochenenden kam dann der letzte Teil der Ausbildung – die radiologisch-nukleare Übung. Die Einsatzannahme dieses Mal war das Auslaufen von radioaktivem Jod aus einem Fahrzeug. Auch hier ging es in erster Linie um die korrekte Herangehensweise an das Unfallgeschehen wie z.B. Absichern, Dekontaminationsstelle aufbauen und die Schadensstelle zu analysieren. Im Gegensatz zur biologischen und chemischen Übung waren jetzt allerdings auch noch die technischen Messgeräte, die vorher in Gruppenarbeit behandelt wurden, im Einsatz.

Eine kurze Nachbesprechung der Einsatzübung schloss dann die beiden Ausbildungswochenenden ab.

Die CBRN Ausbildung ist eine Erweiterung für alle Atemschutzträger und aus diesem Grund richtete sich diese Veranstaltung auch an Helferinnen und Helfer, welche bereits eine Ausbildung als Atemschutzträger hatten. Das erworbene Wissen wird dann an die Mitglieder in den Ortsverbänden weitergegeben, aber auch an alle, die keine Atemschutzträger sind. Ein wichtiger Punkt an diesen beiden Wochenenden war das Erkennen und richtige Verhalten gegenüber CBRN Gefahren.

Vielen Dank an den Ausbildung Stefan Bauer vom Ortsverband Berchtesgadener Land, der diese Ausbildung durchgeführt und sich viel einfallen lassen hat, um das Thema interessant und anschaulich zu behandeln.


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