Simbach am Inn,

Katastropheneinsatz in Simbach am Inn

Einsatz nach starken Regenfällen und Überflutungen in Niederbayern für die Einsatzkräfte des THW Traunstein.

Am Donnerstag, den 2. Juni wurde die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des THW Traunstein zum Einsatz in das Katastrophengebiet in Niederbayern alarmiert. Diesem gingen starke Regenfälle und Überflutungen voraus, welche am Tag davor in mehreren Orten um Landkreis Rottal-Inn enorme Schäden angerichtet haben.

Nach starken Regenfällen und heftigen Überschwemmungen wurden am Mittwoch, den 1. Juni mehre Orte im Landkreis Rottal-Inn überflutet. Aufgrund dieser starken Unwetter und der Schäden, die daraus folgten, wurde noch am späten Abend die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des THW Traunstein für den nächsten Morgen alarmiert. Diese machte sich dann am Donnerstag in der Früh mit vier Fahrzeugen auf den Weg zur Sammelstelle nach Pfarrkirchen. Von dort aus ging es dann innerhalb kurzer Zeit weiter zum THW Ortsverband nach Simbach am Inn. Dort gab es den ersten Auftrag für die 5.000 Liter Pumpe „Hannibal“.

Da die Ortsdurchfahrt von Simbach aufgrund der Überflutungen gesperrt war, musste der Umweg über das österreichische Braunau genommen werden, um zur Einsatzstelle am Stadtrand von Simbach zu gelangen. Dort wurde dann die Hannibal Pumpe aufgestellt und das dort dortige Wasser über den Staudamm in Richtung Inn gepumpt.

Während die Pumpe ihre Arbeit verrichtete, übernahmen die Helfer ein paar Transportaufgaben. So mussten beispielsweise Stromaggregate zu anderen Einheiten gebracht werden, wofür der Pritschenwagen des Ortsverbandes wunderbar geeignet war.

Nach ca. sechs Stunden war der Wasserpegel so weit gefallen, dass die Pumpenarbeit an dieser Stelle beendet werden konnte. Inzwischen war auch die Pumpengruppe des Ortsverbandes Rosenheim eingetroffen, welche mit der 15.000 Liter Pumpe ca. 100 Meter weiter Wasser in Richtung Inn pumpten. Nach Abbau der Hannibal Pumpe ging es für die Helfer in die Nachtunterkunft in das benachbarte Kirchdorf. Dort konnten die Helfer zwar ihre Feldbetten für die Nacht aufbauen, wurden dann aber wieder an die Einsatzstelle an die österreichische Grenze gerufen. Hier war einerseits rund um die Pumpe der Rosenheimer das Wasser so weit gefallen, dass man mit Fahrzeugen vordringen konnte, anderseits kam bei einem Garagenhof immer wieder Wasser nach, wofür die die Hannibal Pumpe ideal eingesetzt werden konnte. Dies geschah dann auch an diesem Abend. Nachdem die Pumpe aufgestellt und in Betrieb genommen wurde, blieben drei Helfer dort und der Rest machte sich zur Nachtruhe auf Richtung Kirchdorf. Um ca. halb drei in der Früh war dann auch hier der Pegel so weit gesunken, dass die Arbeit beendet werden konnte und auch die drei Helfer konnten anschließend ein wenig Schlaf finden.

Am nächsten Tag ging es in der Früh wieder an die Einsatzstelle am Stadtrand von Simbach, wo die Pumpe abgebaut und wieder einsatzbereit gemacht wurde. Anschließend machten sich die Helfer auf, im Zentrum beim Bürgerhaus die Tiefgarage mit der Hannibal leer zu pumpen. Nach mehreren Stunden war auch dieser Auftrag erledigt und es ging in Richtung Kläranlage, bei der bereits die Kollegen aus Rosenheim damit beschäftigt waren, sie vom Wasser zu befreien. Nach kurzer Rücksprache mit dem dortigen Einsatzleiter war die Inbetriebnahme der Hannibal nicht mehr von Nöten und der Einsatz konnte für die Wasserschaden/Pumpen Einheit des Ortsverbandes Traunstein beendet werden. Da es bereits gegen Abend war, entschlossen sich die Helfer, die Rückfahrt erst am nächsten Tag in der Früh anzutreten.

Am Samstag, den 04. Juni ging es dann wieder nach Traunstein, wo dann nach Ankunft am Vormittag das große Aufräumen losging. Hier wurden wieder alle Fahrzeuge und Materialien gereinigt und einsatzbereit gemacht. Hierbei wurden die Helferinnen und Helfer auch von der Jugend unterstützt, die sich Zeit nahm und mithalf, alles wieder auf Vordermann zu bringen.

Während des Putzens gab es für zwei Helfer noch einen Sonderauftrag, so musste ein großes Stromaggregat vom Berchtesgadener Land in das Einsatzgebiet in Rottal-Inn gebracht werden.

Am frühen Nachmittag waren alle Materialien und Geräte dann wieder sauber und einsatzbereit gemacht und der Pumpeinsatz in Simbach konnte offiziell beendet werden. Der letzte Einsatz im Zusammenhang mit dem Unwetter in Niederbayern sollte es aber nicht gewesen sein.

Die nächste Alarmierung für die Helferinnen und Helfer des THW Traunstein erfolgte am Sonntagabend. So sollte es am darauffolgenden Montag wieder nach Simbach gehen, dieses Mal mit der Bergungsgruppe zum Aufräumen und zur Schadensbeseitigung.

In der darauffolgenden Woche unterstützten die Helferinnen und Helfer an insgesamt fünf Tagen bei der Beseitigung von Schlamm aus Häusern und von den Straßen, pumpten Wasser aus Kellern, waren in geringem Maße bei verkehrsleitenden Maßnahmen tätig und stützten Keller mit Baumaterial ab. All die Tage waren die Einsatzkräfte aus Traunstein aber nicht alleine, so arbeiteten sie Hand in Hand mit den anderen Ortsverbänden des THW, mit den anderen Hilfsorganisationen und mit der Bundeswehr. Eine enorm große Hilfe waren aber vor allem die vielen freiwilligen Helfer, die mit Gummistiefel und Eimern bewaffnet die Betroffenen in Simbach unterstützten und mit deren tatkräftiger Unterstützung die Helferinnen und Helfer des THW einiges zustande bringen konnten.

Aufgrund mangelnder Schlafmöglichkeiten fuhren die Einheiten des THW Traunstein jeden Tag wieder nach Hause, wurden dann aber abends für den nächsten Tag wieder alarmiert. Der Sonntag war dann der bisher letzte Tag, an dem das THW in Traunstein in Simbach im Einsatz war. Abends in der Unterkunft angekommen, wurden dann wieder alle Fahrzeuge und Materialien gereinigt und einsatzbereit gemacht.

Für die Helferinnen und Helfer des THW Traunstein war der Einsatz in Simbach äußerst anstrengend und kräfteraubend. Aufgrund der immensen Schäden, die durch die starken Regenfälle und Überflutungen verursacht wurden, war bereits von Anfang an klar, dass der Einsatz länger andauern würde und dass es sehr viel zu tun gäbe. Jeder war aber froh, helfen zu können und auch mitzuerleben, wie gut die Zusammenarbeit mit den anderen Einsatzkräften und vor allem mit den vielen freiwilligen Helfern funktioniert hat.


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