Um Fest- und Anschlagspunkte zu erhalten, wenn kein geeignetes Mauerwerk, kein geeigneter Baum und auch kein Fahrzeug genutzt werden kann, hat man bisher Konstruktionen aus Erdnägeln in den Boden gehauen, um daran beispielsweise einen Greifzug oder einen Flaschenzug zu installieren.
Das THW Traunstein erprobte jetzt eine neue Methode zur Erstellung von Verankerungen, einen sog. Wurzelanker. Hierfür fuhren die Helfer am Ausbildungsdienstag nach Schinagl bei Traunstein, um dort bei Schneegestöber in der Wiese den neuen Anker auszuprobieren. Dazu wurde der Anker zuerst auf die Wiese gelegt. Anschließend wurden mehrere, über einen Meter lange Metallstangen mit einem Akkubohrer durch die Löcher des Ankers in den Boden gebohrt. Durch die große Anzahl, die Länger und die besondere Anordnung der Stangen war der Wurzelanker damit extrem fest auf der Wiese positioniert. Anschließend wurde der Wurzelanker mit der Seilwinde des GKW 1 verbunden, um die Festigkeit zu testen. Selbst mit größte Zugkraft war es nicht möglich, den Anker vollständig aus dem Erdreich zu ziehen. Um den Wurzelanker dann wieder aus dem Erdreich zu lösen, wurden anschließend die Stangen mit dem Trennschleifer durchtrennt.
Auch wenn die Stangen des Wurzelankers zum Teil nur einmal benutzt werden können, da sich diese bei hoher Belastung verbiegen können, ist diese neue Methode zur Erstellung von Verankerungen im Erdreich eine gute Alternativen zu den bisherigen Methoden, da der Anker sowohl in der Aufbaugeschwindigkeit, als auch in der Festigkeit die bisherigen Methoden übertrifft.