Traunstein. Die Feuerwehren sind auf vielfältige Art und Weise in den Katastrophenfall eingebunden. Zudem sind sie nach wie vor für den Brandschutz und die Technische Hilfeleistung im Einsatz. Von der Funktion eines „Fachberaters“ in der Örtlichen Einsatzleitung, den Kreisfeuerwehrärzten die rund um die Uhr beratend zur Verfügung stehen, über Logistikaufträge bis hin zur Aktivierung der sogenannten Feuerwehrführungsstelle, sind viele Kräfte in die Bewältigung der Coronalage eingebunden. Ein umfassendes Einsatzkonzept für alle erdenklichen Einsatzlagen erleichtert den 80 Feuerwehren in der Region das „Tagesgeschäft“. Zudem wurde die Ausrüstung im Bereich des Infektionsschutzes flächendeckend erhöht. Die beiden Gerätewägen Atemschutz des Landkreises wurden zudem mit entsprechender Schutzausrüstung bestückt.
„Wir hatten für dieses Jahr geplant, das Konzept der sogenannten Feuerwehrführungsstellen flächendeckend zu installieren. Dass wir die Pilotführungsstelle Salzach nun als Einsatzleitung Feuerwehr aktivieren mussten zeigt wie sinnvoll die flächendeckende Einführung ist“, so Kreisbrandrat Christof Grundner. Eigentlich sind diese Führungsstellen für sogenannte Flächenlagen angedacht, also Unwettereinsätze oder Großschadenslagen. Dort sollen dann alle Fäden zusammenlaufen und die Koordination der eingesetzten Feuerwehrkräfte übernehmen. Die Pilotführungsstelle im Gerätehaus der Feuerwehr Fridolfing nahm bereits im vergangenen Jahr den Testbetrieb auf und wurde insbesondere bei Großübungen umfangreich erprobt.
Deren Leiter Christoph Huber ist mit dem „ungeplanten Kaltstart“ recht zufrieden. „Die gemeinsame Gruppe besteht aus Mitgliedern der Feuerwehren Fridolfing und Pietling. Sie alle waren innerhalb kurzer Zeit einsatzbereit und konnten die Arbeit aufnehmen“, so Huber. Ihr Hauptaufgabenfeld liegt derzeit bei der Überwachung der Personal- und Materialressourcen und somit sind sie in engen Kontakt mit den Feuerwehren vor Ort sowie der Örtlichen Einsatzleitung im Landratsamt Traunstein. „Wir lernen täglich dazu und können somit angedachten flächendeckenden Ausbau wertvolle Informationen liefern“, so Huber. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben steht ihnen ein eigens eingerichteter Arbeitsraum im Feuerwehrhaus Fridolfing zur Verfügung.
Der für die Einführung zuständige Fach-Kreisbrandmeister Florian Scholz unterstützt ebenfalls den Einsatzstab im Landratsamt und ist unter anderem für die Kommunikationswege verantwortlich, was sich insbesondere in dieser Zeit als eine zentrale Aufgabe zeigt. Zusammen mit seinem Stellvertreter Christian Strohmayer mussten die bisher üblichen Kommunikationswege in dieser Einsatzlage grundlegend geändert werden. Innerhalb kurzer Zeit wurden unter ihrer Federführung die Möglichkeiten einer „überwiegend digitalen“ Kommunikation geschaffen und in enger Abstimmung mit den EDV-Mitarbeitern des Landratsamtes umgesetzt.
Kreisbrandinspektor Günter Wambach sowie sein Amtskollege Georg König (Stellvertreter) wurden als Fachberater Feuerwehr in die Örtliche Einsatzleitung berufen. Sie stehen dem Gremium insbesondere beratend zur Seite und organisieren alle Maßnahmen, in denen die Feuerwehren eingebunden sind. Zudem haben sie in Zusammenarbeit mit der Führungsstelle das Tagesgeschäft der Feuerwehren im Blick und sind Ansprechpartner für die Einsatzkräfte zu sehr vielfältigen Themen rund um das Einsatzgeschehen der Floriansjünger.
Mit einem Transportfahrzeug des Bundes wird zudem die Logistikaufgabe des Technischen Hilfswerks unterstützt. Der in Traunstein stationierte Schlauchwagen (SW 2000) dient im Regelbetrieb zum Verlegen langer Schlauchleitungen bei Brandeinsätzen und wurde derzeit umgerüstet, so dass er für Transportaufgaben Verwendung finden kann. Um an Einsatzstellen bei denen viele Menschen vor Ort sind auch genügend Schutzausrüstung bereitstellen zu können, wurden die beiden Gerätewagen Atemschutz an den Standorten Traunstein und Trostberg entsprechend ausgerüstet und in die Alarmpläne eingebunden.
Die beiden Kreisfeuerwehrärzte Holger Hübner und Hubert Pilgram sind für die Einsatzkräfte vor Ort als Fachberater die ersten Ansprechpartner. Sie beraten die Einsatzkräfte in Sachen Infektionsschutz, Hygiene und liefern Informationen zu möglichen Gefahren sowie einer sicheren Vorgehensweise bei speziellen Einsatzlagen. Diese beratende Funktion führen sie sowohl telefonisch als auch vor Ort durch. Somit profitieren die Feuerwehren von der fachlichen Expertise der beiden Kreisfeuerärzte, was letztlich zu einer sehr hohen Sicherheit in der Vorgehensweise führt.
Kreisbrandrat Christof Grundner, der zugleich zum Örtlichen Einsatzleiter bestellt wurde, zeigt sich mit allen Beteiligten hoch zufrieden. „Es beeindruckt mich jeden Tag aufs Neue, was die ehrenamtlichen Feuerwehren täglich leisten und wie schnell sie sich auf diese neuen Gegebenheiten eingestellt haben“, so Grundner. Dieser hoch professionelle Umgang hat dazu geführt, dass es in den Reihen der Feuerwehr bisher zu keinen nennenswerten Personalausfällen gekommen ist und eine flächendeckende Hilfeleistung derzeit uneingeschränkt sichergestellt werden kann. Hob