14 Boote sowie eine Fähre, fast 30 Fahrzeuge waren ebenso im Einsatz wie - vorsorglich - ein Rettungswagen des Bayerischen Roten Kreuzes - und diverses Spezialgerät. 12 Experten der Fachgruppe Ölschaden vom Technischen Hilfswerk aus Kelheim rückten mit der weltweit modernsten mobilen Ölseparationsanlage an.
Sollte einmal Öl von der Tiroler Achen in den Chiemsee fließen, haben die umliegenden THW-Ortsverbände Traunstein, Traunreut, Mühldorf, Simbach, Rosenheim, Bad Aibling und Berchtesgadener Land die Aufgabe, die Ölwehrausstattung der Firma TAL an die Einsatzstelle zu bringen, Sammelbehälter aufzubauen, Schlauchleitungen zu verlegen und eine bis zu 2,4 Kilometer lange Ölsperre auszubringen.
Mit Mehrzweckbooten werden schwimmende Skimmer-Pontons an die Stelle im See vor dem Flussdelta gebracht, wo aktuell der Zufluss ist. Dieser verändert sich immer wieder und macht zunächst eine Erkundung der Zufluss- und Strömungsrichtung notwendig. An den Skimmerstationen wird das Öl-/Wassergemisch angesaugt und über die Pumpstation auf der THW-Fähre in Auffangbehälter auf dem Festland gepumpt. Dort werden Öl und Wasser getrennt, das Öl mit Wasserresten im Anschluss durch Spezialfirmen abtransportiert und entsorgt.
Die Erkundung bei Übungsbeginn am Freitagabend gegen 17.00 Uhr ergab, dass derzeit das Wasser der Tiroler Achen über einen östlich gelegenen Seitenarm in den Chiemsee fließt und so nur rund 1.200 Meter Ölsperre ausgebracht und montiert werden mussten.
Mit an der Übung beteiligt war der THW-Ortsverband Hilpoltstein, der mit seiner Fachgruppe "Führung und Kommunikation" die Technik für das Lage- und Führungszentrum bereitstellte. Auch die hauptamtlichen Mitarbeiter der Geschäftsstellen Mühldorf und Bad Tölz sowie des Landesverbandes Bayern trugen zum Gelingen der Übung bei und betreuten die angereisten Gäste.
Im Ernstfall können mit der "Sepcon"-Ölseparationsanlage des THW Kelheim bis zu 40.000 Liter Öl-/Wassergemisch pro Stunde getrennt werden in einer Reinheit, die mit herkömmlichen Mitteln nicht erreich werden kann. Der Einsatzradius des THW Kelheim mit dieser Anlage erstreckt sich über weite Teile Bayerns und den Osten von Baden-Württemberg. Bei größeren Unglücksfällen können auch mehrere Anlagen parallel betrieben werden.
Übungsende war am Samstagabend gegen 20 Uhr, nachdem alle Geräte gereinigt und verladen waren.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Ortsverband Kelheim