Hunderttausende Menschen haben in den vergangenen Tagen vor den Kämpfen in der Ukraine Zuflucht in den benachbarten Staaten gesucht. Um die deutschen Botschaften in diesen Staaten zu unterstützen, schickt das THW in mehrere Länder je zweiköpfige Teams. Ihre Aufgabe wird es sein, vor Ort mögliche Hilfsmaßnahmen zu erkunden und Kontakte zu nationalen und internationalen Organisationen zu knüpfen. In der Republik Moldau soll zum Beispiel die Residenz der Botschaft so vorbereitet werden, dass dort Hilfskräfte untergebracht werden können. Weitere Einsatzländer sind Polen, Rumänien und die Slowakei.
Von Bonn aus hat das THW zusätzlich die Koordination von Hilfslieferungen mit Gütern, die von den Bundesländern der Ukraine zur Verfügung gestellt werden, übernommen. Dazu gehören der Transport innerhalb Deutschlands und der Weitertransport in die Nähe der polnisch-ukrainischen Grenze zu planen.
In Deutschland ist das THW im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt ebenfalls aktiv. In mehreren Bundesländern erkundeten THW-Einsatzkräfte Unterkünfte, in denen geflüchtete Menschen untergebracht werden können und ertüchtigten Gebäude, die bereits früher zur Unterbringung genutzt wurden. „Die Expertise des THW ist breit gefächert. So können wir beispielsweise auch mit unseren Fähigkeiten im Bereich Logistik vielfältig helfen“, erklärt THW-Präsident Gerd Friedsam.
Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.